Bericht zu den 2 Mikroskopiertreffen im April +
November 2016
Beide Berichte erstellt von
Winfried Schmitt (Die Berichte wurden auch als
Worddateien (inklusive Fotos) von W. Schmitt an alle Exkursionsteilnehmer
gesendet)
Mikrotage vom 20. bis 22. April in Thailen
Teilnehmer: Willi Marchina, Hans Werner Grass, Winfried Schmitt, Armin Nilles (außer Do, 21.4) Dirk Gerstner (nachmittags)
Mittwoch, 20.04.16:
Zunächst wurden mitgebrachte Pilze gezeigt bzw. bestimmt.
Winfried hatte Verpa conica (Fingerhut-Verpel), Cortinarius vernus (syn. C.
erythrinus) (Rosastieliger Wasserkopf)
und Entoloma hirtipes (Traniger Rötling) mitgebracht.
Verpa conica, Fingerhut-Verpel, Körprich Bahndamm MTB: 6606,22
Cortinarius vernus, Rotstieliger Wasserkopf, Primsweiler, Primsaue MTB: 6507.33
Entoloma hirtipes, Traniger Rötling, Hüttersdorf, Hüttersdorf-Bupricher Wald MTB: 6506,4, Fichtenwald, Waldweg,
Mycena strobilicola, forme bisporique (Kühner); Fundort: Weiskirchen-Thailen, Holzbach; MTB 6407,31
Der Pilz wuchs in relativ
hohem Gras und Moos auf vergrabenen Fichtenzapfen. Er ähnelt sehr einem
Strobilurus.
Mikrountersuchungen ergaben aber schnell, dass es sich um eine Mycena handelte.
In Frage kam: Mycena strobilicola, der Fichtenzapfen-Helmling.
Irritierend war, dass in der Literatur bei diesem Pilz Basidien mit 4 Sterigmen
angegeben sind. Wir fanden aber fast ausschließlich 2-sporige Basidien.
Schließlich fanden wir heraus, dass es laut R. Kühner „Le genre Mycena“ (1938),
S. 464 eine zweisporige Form von Mycena strobilicola( la Forme BISPORIQUE )
gibt.
Die viersporigen Basidien von M. strobicola messen 26 – 34 x 6 -7,5 µm, die
zweisporigen 34 x 8 – 8,5 µm.
Ohne es zunächst zu ahnen hatten wir einen für unsere Region seltenen Fund
gemacht, nämlich die zweisporige Form von Mycena strobilicola, forme
bisporique (Kühner) gemacht.
Mikrotage vom 16. bis 18. November in Thailen
Teilnehmer:
Diesmal waren wir (aus unterschiedlichen Gründen) nur schwach besetzt.
16.11: Hans-Werner Grass, Armin Groß, Willi Marchina, WinfriedSchmitt,
nachmittags Dirk Gerstner
17.11. Hans-Werner Grass, Armin Groß, Willi Marchina, WinfriedSchmitt
18.11.:Willi Marchina, Hans Werner Grass
Wegen des schlechten Wetters
führten wir keine Exkursion durch, sondern untersuchten nur mitgebrachte Pilze,
teils als Exsikkate
Hans-Werner hatte ein Exsikkat von einem Ascomyceten.
Vermutung: Ptychoverpa bohemica (Böhmische Verpel).
Makro- und Mikrountersuchung ( Asci und Sporen) bestätigten die Vermutung
eindeutig. > Foto
Makro: Rippen des Huts vertikal verlaufend und stark hervortretend. > Foto
Weitere Funde:
Thailen, Hauptstraße gegenüber Arbeitsgemeinschaftslokal; MTB: 6407,3
Calocybe constricta ( = leucocephala) – gegürtelter Schönkopf
Standort: Wiese mit Birke am Straßenrand
Bestimmung nach Exsikkat:
Ramaria batallei
Besonderheit und Erkennungsmerkmal:
Fleisch und Strunk im Schnitt himbeerrot verfärbend
Weiter wurden bestimmt:
Tricholoma scalpturatum (gilbender Erdritterling
Phaeolepiota aurea (goldfarbener Glimmerschüppling)
Entoloma hebes (schlankstieliger
Rötling)
makroskopische Merkmale: Stiel dünn, gerieft gedreht
mikroskopisch: Sporen 5-8-eckig; länglich (nicht gleichmäßig breit)
Lepista panaeolus:
(Marmorierter Rötelritterling)
Standort: Magerrasen
Makromerkmale: Wassertropfen auf der Huthaut
Mikromerkmale: Sporen grobwarzig ( teilweise mit Tropfen) (4,5-6,5 x 3,5-4,8µm)
Pleurotus pulmonarius (Lugenseitling)
Unser Fund: relativ kleine Fruchtkörper, aber Sporen passend, Degenerierte
Basidien
Cortinarius croceoconus
(spitzbebuckelter Safranhautkopf)
Makromerkmal: spitzer Buckel
Mikro: Spren8,6-11 x 5-6µm
Pheledon tomentosus –
Becherförmiger Korkstacheling
2 kleine gestielte Fruchtkörper; Durchmesser: ~ 2 cm
Bestimmt nach Maas-Geesteramus (Die terrestrischen Stachelpilze Mitteleuropas)
Merkmale: Sporen schwach gefärbt, nicht amyloid, keine aufgeblasene Hyphen,
Fleisch mit KOH nicht verfärbend
Nachfolgend einige Fotos unserer
bearbeiteten Arten: