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Mikroskopieren vom 15.-17. November 2007
im Gasthaus Schmitt in Thailen

Teilnehmer:
Hans- Werner Graß, Willi Marchina, Armin Nilles, Winfried Schmitt, Peter Barth, Armin Groß, Erwin Weber (kurzzeitig) und Rita Kallfelz

Wie man auf den Bildern unschwer feststellen kann, war unser kleiner Mikroskopierraum ausgebucht.
Es wurden überwiegend Exikkate bearbeitet, jedoch kamen auch ein paar Frischpilze der ablaufenden Saison unter die Lupe.
Vordergründig war an diesen 3 Tagen nicht nur die Bestimmung, sondern das Handling und Üben, Üben, Üben.

Bearbeitet wurden u.a.:
- Thelephora penicillata der Stachelige oder Weiße Warzenpilz, mit seinen kurzen, dünnen pinselartig ausgefransten weißen Ästchen.
Wie alle Arten der Gattung Thelephora hatte auch unsere T. penicillata +- unförmige, warzig- bis stachelige Sporen und Schnallen.
- Crepidotus applanatus das Geriefte Stummelfüßchen. Makroskopisch sind die Stummelfüßchen schwierig auseinander zu halten.
Mikroskopisch war unser Bestimmling durch die rundlichen, schwachwarzigen Sporen in Verbindung mit den kopfig- keuligen Cheilozystiden
(> siehe Foto) eindeutig C. applanatus zuzuordnen.
- Lepiota castanea (ignipes) der Kastanienbraune Schirmling, hatte es vor allem Winfried Schmitt angetan. Als er sich nach
intensiver Abwägung zwischen L. ignipes (BK Bd4 Nr. 228) und L. castanea (BK Bd N4 Nr. 219) zu L. ignipes entschied, musste er
feststellen, dass L. ignipes Locquin im Abbildungsverzeichnis als Synomym zu L. castanea geführt wird. Im Prinzip war dies nur ein Beweis,
für die gute Arbeit von Winfried.
- Phaeocollybia arduennensis der kleine Wurzelschnitzling, ein Fund vom 24.09.2007 von Graß Hans- Werner im Holzhauserwald bei
Türkismühle war es schon Wert, genauer hinzusehen. Alle bisherigen Funde aus der Gattung Phaeocollybia werden im Atlas der Pilze des
Saarlandes als RL0 aufgeführt, mit Ausnahme des Gemeinen Wurzelschitzlings Phaeocollybia lugubris (RL2), der jedoch makroskopisch nicht
in Frage kam. Mit Hilfe des guten Schlüssels von Doris Laber für die 5 europäischen Arten, war es mikroskopisch relativ einfach diesen
Fund Phaeocollybia arduennensis zuzuordnen, weil er der einzige in der Gattung ist, der Schnallen besitzt.
Nach diesem weiteren Fund (26.10.04 / Armin Groß, Türkismühle Kappbach) kann man davon ausgehen, dass P. arduennensis in diesem
Gebiet ein festes Vorkommen hat. Berichtigung Groß A. 29.01.08: Ein weiterer Fund 2007 von Groß A. wird z.Z. noch überprüft. Wahrscheinlich ist es
nicht, wie zuerst vermutet, P. jennyi sondern auch Phaeocollybia arduennensis.
Wenn wir schon bei den seltenen Wurzelschnitzlingen sind, sollte hier auch noch der Fund von P. arduennensis Nov 2006 im Warndt von Peter
Barth erwähnt werden, den wir anschließend beim Mikroskopiertreffen im November 2006 überprüften.
Es lohnt sich also nach den kleinen "Rüblingen mit braunen Sporen" Ausschau zu halten, insbesondere in der Türkismühler Gegend.
- Leucopaxillus albissimus (Syn. cerealis u. paradoxus), der Cremeweiße Krempenritterling, wurde auf einer Pferdekoppel (mit einzelnen
Laubbäumen) gefunden und von Hans-Werner Graß und Winfried Schmitt vorab als Cremeweißer Krempenritterling benannt. Unsere
mikroskopische Untersuchung am Exsikkat (Vergleich Ludwig Erhard 1.42.2) führte zum gleichen Ergebnis.
Mikro: Sporen ca. 5 -7,5 ym x oval, warzig.
Wegen der Seltenheit im Saarland (RL1- 2 Funde in 43 Jahren) wurde der Fund von Dr. Johannes Schmitt nachgeprüft, bestätigt und im
Saarland-Herbar hinterlegt.

01_mw Volles Haus	02_mw Erwin und Willi	04_rk Fachgespräche	06_ga Rita, Peter und Hans-Werner beim Fachsimpeln über Digikameras
07_ga Peter am Arbeitsplatz	08_ga Winfried bei der Arbeit	09_ga Armin Nilles beim Nachdenken	09a_rk Mittagstisch beim Chinesen
09b_rk Mittagstisch beim Chinesen	09c_rk Mittagstisch beim Chinesen Hans-Werner und Willi	09d_ga Gruppenbild mit Dame	1a_ga Diese Exsikkat hat uns lange beschäftigt. Bestimmung noch nicht abgeschlossen.
1b_ga HDS mit Haar von R. amoenicolor ??	2a_ga Exsikkat vom Kleinen Wurzelschitzling	2b_ga Schnalle zu Phaecollybia arduennensis	3_ga Thelphora penicillata unregelmäßige warzig-höckerige Spore (über der 60) und Schnallen (unter der 60). (Bild ncht besonders gut)