Mikroskopiertreffen vom 12.03. bis 14.03. 2008 in Thailen
im Gasthaus Schmitt

Teilnehmer: Peter Barth, Armin Nilles, Willi Marchina, Rita Kallfelz, Graß Hans-Werner, Armin Groß und kurzzeitig Winfried Schmitt
 

Am zweiten Tag wurde eine kleine Exkursion durchgeführt:

Exkursionsort: Bardenbach
Exkursionsgebiet: Naturschutzgebiet Bardenbacher Fels MTB:  6407.3
Datum: 13. März 2008 

Fundliste 16 Arten:  Exceldatei

 

Der Schutzzweck des Naturschutzgebietes Bardenbacher Fels ist die Erhaltung, Förderung und Entwicklung eines naturnahen Abschnittes der Primsaue mit den talbegleitenden Steilhängen. Das 1969 ausgewiesene Naturschutzgebiet hat eine Größe von 40 ha und beinhaltet neben der Prims markante Felsenpartien mit Steilhängen und Schluchten über Vulkanit.

Funde:

Der Zeit entsprechend waren unsere Funde Nichtblätterpilze und Ascomyceten.
Ein bemerkenswerter Fund, der von Willi Marchina nachträglich bestimmt wurde, war das seltene Orangefarbene Augenbecherchen,
Ocellaria ocellata, auf einem abgestorbenen Ästchen einer Weide (Salix). Ein gutes Mikro-Merkmal ist die rotbraune Färbung des breiten Porus mit Jod. (>BK Bd.1 Nr. 260). Über die Verbreitung im Saarland ist nicht viel bekannt, weil Ocellaria ocellata wahrscheinlich wenig beachtet wird. (J.A.Schmtt APS 1987). Fotos zu Ocellaria ocellata haben wir leider keine.
Eine komplette Auflistung unserer Funde siehe Excel-Datei.

Erwähnenswert ist noch ein für uns zunächst unbekannter braun- bis orangeroter Belag, den man sehr häufig schon von weitem auf der Rinde von diversen Bäumen sieht. Nach dem Mikroskopieren und  nachfolgenden Internetrecherchen von Rita Kallfelz und Peter Barth stellte es sich heraus, dass es Grünalgen sind, die in den letzten Jahren vermehrt auftreten sollen. Diese Grünalge, Trentepohlia aurea, auch Luftalge genannt, überzieht oft den kompletten Baumstamm, wobei der Baum jedoch nicht geschädigt wird.
Siehe dazu auch: http://www.baumportal.de/Krankheiten/gruenalgen.htm
Nachtrag Mai 2008: Nach erneuter mikroskopischer Überprüfung durch Willi Marchina und Vergleich mit spezieller Fachliteratur, ist es nicht Trentepohlia aurea sondern Trentepholia umbrina 
 

 

Bearbeitete Funde

Bearbeitet wurden mitgebrachte Funde und Funde von unserer Exkursion in Bardenbach. Ein besonderer Dank geht an Willi Marchina, der uns wie immer mit Rat und Tat bei der Bestimmung und Mikroskopie zur Seite stand und wertvolle Tipps gab.
Als Schwerpunkt wurde auf die Probleme beim Mikroskopieren von Kernpilzen (Pyrenomyceten) eingegangen. Diese perithezienbildenden Ascomyceten mit kohliger Substanz erfordern ein besonderes Handling beim Erstellen des Präparates. Eingetrocknete Perithezien lassen sich durch Befeuchten relativ schnell aktivieren, so dass in den abgeschnittenen Perithezienhälften wieder frisch aufgequollenes Hymenium sichtbar wird. Zum sauberen Öffnen der Perithezien und Entnahme des Hymeniums ist eine Stereolupe fast unverzichtbar.

Bilder und Ergebnisse mit  Kurzinformationen unserer Mikroskopiertage auf den nachfolgenden Fotos: