Hüttersdorf Juli 2007

Exkursionsort: Hüttersdorf bei Schmelz
Exkursionsgebiet: Bupricher Wald
Datum: 05. Juli 2007
Exkursionsleiter: Winfried Schmitt
Fundliste: xls      pdf

Das Exkursionsgebiet bestand überwiegend aus Laub- Mischwald, der vereinzelt mit einigen Kiefern und Fichten durchsetzt war.

Unser Exkursionsleiter Winfried Schmitt kennt diese Gebiet schon einige Jahren. Bemerkenswert war für uns alle bei dieser Exkursion das enorme Vorkommen der roten Wegschnecke (Arion rufus).

 

Bemerkenswerte Funde

 

Cortinarius orellanus; Orangefuchsiger Raukopf

Im Atlas der Pilze des Saarlandes ist C. orellanus als sehr selten und stark gefährdet (RL2) eingestuft. Es wurden nur nur zwei Funde in 35 Jahren registriert. Winfried Schmitt  findet C. orellanus in diesem Bereich schon seit einigen Jahren, so dass man diesen Fundort als konstant betrachten kann.

Russula bruneoviolacea; Violettbrauner Täubling

Im ersten Moment dachten wir an einen Jodoformtäubling, tendierten aber dann zu R. bruneoviolacea. Die mikroskopische Überprüfung durch Armin Groß bestätigte unsere Vermutung R. bruneoviolacea.

Makroskopisch: H. violett mit dunkler Mitte, Rand gerieft, H.Haut 2/3 abziehbar, Geschmack mild, Spp schwach creme.

Mikroskopisch: HDS mit Dermatozystiden (in SV) > siehe Foto , Sp 7-8,5x 6-7,5 ym mit langen spitzen (fast) isolierten Stacheln > siehe Foto. Helle fleischrote FeSO4 Reaktion auf dem Stielfleisch (wie im BK)  >siehe Foto.

Atlas Pilze des Saarlandes: RL3, Einzelfunde spärlich.

Lactarius rostratus (L. cremor); Runzeliger Zwergmilchling

Lactarius rostratus ist eine Neubeschreibung von Heilmann Clausen und besser bekannt als L. cremor

Es wurde nur ein einzelner kleiner Fruchtkörper von Peter Barth gefunden. Es sind leider keine brauchbaren Bilder vorhanden, weil der Fruchtkörper in Einzelteile zerbrach.

Makroskopisch: Orangebrauner, runzeliger Hut, kurzstielig, mit markant süßer Milch !!. Der runzelige Zergmilchling ähnelt  L. camphoratus, hat aber mehr Orangeton im Hut und ist auch runzeliger. Wer die markant süße Milch einmal probiert hat, wird diesen kleinen Milchling nicht mehr vergessen.

Mikroskopisch: Kennzeichnend für L. rostratus sind die manchmal sehr lang, schmal ausgezogene Spitzen  von Cheilo- und Pleurozystiden (> s. Foto). L. camphoratus hat auch solche Zystiden, aber mit weniger stark ausgeprägten Spitzen. Die Warzen sind bei L. camphoratus auch stärker spitz isoliert.

Russula minutula; Kleiner Rosa- Täubling

Dieser kleine Täubling wurde vor Ort von Winfried Schmitt richtig bestimmt. Um eine Verwechslung mit dem kleinen Buchen- Zwergtäubling R. puellula auszuschließen, wurde nachträglich von Armin Groß die Sulfovanillin- Reaktion (> Sektion "Roseine") überprüft. Das Fleisch färbte sich sofort kräftig johannisbeerrot! (> s. rote Reaktion am Lamellenansatz auf dem Foto). Zur Vollständigkeit: der kleine Zinnobertäubling R. emeticolor soll diese Reaktion laut Parey nur sehr schwach und nach BK gar nicht haben.

Hohenbuehelia petalo(i)des; Spatelförmiger Muscheling

Dieser Fund von Armin Nilles an einem Laubholzstubben konnte vor Ort nicht bestimmt werden. Eine Überprüfung mit mikroskopischer Nachbestimmung von Winfried Schmitt und Hans-Werner Graß führten zu diesem im Saarland als selten angegebenen Muscheling. Mikroskopisch interessant sind dickwandigen Zystiden mit Kristallschopf (metuloid) an den Lamellen und in der Huthaut.  

 

Die nachfolgende Fotos sind fototechnisch nicht sehr gelungen, aber das Wichtigste ist festgehalten.